Viele Menschen denken, dass man an einer Uni nur die Theorie lernt und im Labor geforscht wird. Heute war ich jedoch mit Prof. Gruszczynski, Dr. Su und Hr. Blotnicki (PhD Student) außerhalb der Universität unterwegs.
Wir machten uns also zu viert morgens um 8:20 auf den Weg zu einem Damm in der Nähe der Universität. Dieser Damm besitzt eine extra Passage für Fische. Sie wurde errichtet, damit Fische auch flussaufwärts schwimmen können, da sie flussabwärts bereits durch den Damm schwimmen können. Die Fischpassage ist so aufgebaut, dass das Wasser in die Passage hineingelangt und der Wasserspiegel dann etappenweise flussabwärts abgesenkt wird, sodass die Fische die verringerte Stromgeschwindigkeit innerhalb der Passage nutzen können, um auch flussaufwärts zu gelangen. Mit dieser Passage gibt es jedoch einige Probleme. Da der Platz dort sehr beschränkt ist, muss diese Passage geradeaus verlaufen. Dadurch erhöht sich die Geschwindigkeit des Wassers innerhalb der Passage, um dagegenzuwirken wurden viereckige Steine in die Passage hineingelassen. An diesen Steinen verfangen sich jedoch Äste und sonstiger Unrat. Dies verhindert, dass das Wasser den, von den Architekten hervorgesehenen Strom folgt. Das Wasser fliesst an manchen Stellen somit zu schnell. Der Unterschied des Wasserstandes zwischen den Etappen weicht somit sehr stark voneinander ab, sodass die Fische keine Chance mehr haben diese Passage flussaufwärts zu durchqueren.
Als wir nun dort angekommen sind, bauten wir zunächst unsere Messgeräte auf und bildeten Zweierteams zum Messen. Ich war mit Herrn Blotnicki gemeinsam in einem Team. Wir haben die Höhe des Wasserspiegels an verschiedenen Stellen der Passage mit einem millimetergenauem GPS-Gerät abgemessen, während die andere Gruppe mit Prof. Gruszczynski und Dr. Su, die Wassergeschwindigkeit und Tiefe der Passage gemessen haben. Dabei haben sie einen Punkt festgelegt und an dieser Stelle beide Werte in drei verschiedenen Stellen Höhen/Tiefen bes
timmt. Somit konnten sie auch einen Mittelwert für die Fläche des Wassers bestimmen. Durch Multiplikatioin des berechneten Wertes der Fläche mit dem gemessenen Wert der Geschwindigkeit, konnten sie bestimmen. wie viel Kubikmeter pro Sekunde an dieser Stelle durch die Passage fliessen (m*m/s=m^3/s).
Mit diesen Werten wird nun weitergeforscht, mit dem Ziel, das Design soweit zu verbessern, dass Fischen immer auch flussaufwärts durch die Flusspassage schwimmen können. Momentan besteht die Idee die Steine abzurunden, um zu wissen wie weit man sie abrunden kann und will muss noch begerechnet werden, wie sich eine Veränderung auf die Stromgeschwindigkeit innerhalb der Passage auswirkt. Die Stromgeschwindigkeit darf durch diesen Eingriff nicht zu zu stark abnehmen. Dieser Aspekt ist Teil des Promotionsvorhaben von Herr Blotnicki.