Göttingen, den 07/01/19
Schon ist der erste aufregende Tag vorbei!
Das Institut für Molekulare Onkologie liegt im Caspari Haus (benannt nach Ernst Wolfgang Caspari, Zoologe), das auf dem Universitätsgelände in Göttingen liegt.
Um neun Uhr ging es dann los. Frau Magerhans, die uns betreut, zeigte uns die Labore und verschiedene Arbeitsgeräte. Was direkt auffiel: Das Institut ist sehr international durch die vielen verschiedenen Staatsangehörigkeiten (z.B. Franzosen oder Spanier), denn es wird fast nur Englisch gesprochen.
Alles durchmischt. Allerdings sind es nicht nur Kollegs, die hier arbeiten, sondern teilweise auch Studenten. Denn es wird versucht diese durch ein spezielles Programm zu unterstützen, sodass sie nach dem Physikum (nach den ersten zwei Jahren des Medizinstudiums) ihre Doktorarbeit schreiben können. Es wird darauf geachtet, dass sie dabei auch einen sehr breiten wissenschaftlichen Hintergrund haben, damit sie auch eine gute Basis für ihre spätere Arbeit haben.
Allein die Pipetten, mit denen wir arbeiten, unterscheiden sich von denen, die in der Schule üblich sind. Mit den Pipetten ist es möglich, die Microliteranzahl genau abzumessen, da man diese einstellen konnte. Daher stand zuerst einmal auf dem Programm dies zu üben bzw. sich daran zu gewöhnen. Dann gab es auch eine Sicherheitsbelehrung, denn es ist ein Labor und wir müssen z.B. wie im Biologieraum wissen, wo was ist. Danach haben wir angefangen unser Bakteriun vorzubereiten. Wobei, was heißt vorbereiten … wir haben am ersten Tag bereits eine Transformation von DNA in chemische Ecoli (DH10L) vorgenommen. Natürlich nicht allein. Frau Magerhans hat uns eingewiesen und uns vor allem den richtigen Umgang gezeigt. Trotzdem durften wir sehr viel selbst machen, so z.B. das Gießen der Platten für die Transformation in chemische Ecoli und auch die Transformation selbst durften wir durchführen. Eine Transformation bezeichnet die bakterielle Aufnahme (in diesem Fall des Ecolibakteriums) von freier DNA, sodass ein Gentransfer von Bakterien stattfindet. Morgen arbeiten wir damit dann weiter.
Zwischendurch hat man immer etwas Wartezeit, weil das Medium (in diesem Fall Agar) z.T. vorgewärmt werden muss und dann noch durch Magnetismus durchgerührt wird oder die DNA 30 Minuten in Eis auftauen muss, da es vorher bei -180°C gelagert wird.
Zum Schluss hatten wir eine kleine Einführung in die Zellkultur erhalten und konnten schon einmal die Lungenkrebszellen (H12 99) unter dem Mikroskop betrachten.
Die Atmosphäre im Labor ist entspannt und es macht sehr viel Spaß hier zu experimentieren, weil alle sehr nett zu einem sind und man einfach nachfragen kann, ohne Angst zu haben.
Falls Fragen zu meinem Praktikum aufgekommen, schreibt eine Email.
Mette


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