Das Praktikum auf Helgoland begann einfach nur großartig!
Zusammen mit 6 anderen Praktikanten haben Robin Gebhardt und ich die Möglichkeit bekommen, unser Praktikum in der Biologischen Anstalt Helgoland vom Alfred-Wegener-Institut zu absolvieren. Wir leben alle gemeinsam in einer Wg im Gästehaus des Instituts, welches in erreichbarer Nähe, aber doch einige Schritte vom Institut entfehrnt ist. Unsere Gruppe von Praktikanten hat sich von Anfang an super gut verstanden und wir konnten bereits sehr viel zusammen lachen, aber auch schon viel lernen.
Inhaltlichen begonnen hat unser Praktikum gestern mit dem Thema Mikroplastik. Wir konnten untersuchen, aus welcher Art Plastik unsere selbst mitgebrachten Gegenstände sind. Dies taten wir mit Hilfe von Infrarotspektroskopie, bei der ein Lichtstrahl auf den Gegenstand geworfen wird, welcher mit einem Kristal stark befestigt ist und den Lichtstrahl reflektiert. Der reflektierte, durch den Gegenstand veränderte Lichtstrahl, wird dann von einem Computer analysiert und ausgewertet. So habe ich herausgefunden, dass mein Tischtennisball, von dem ich eine ungefähr ein quadratzentimetergroße Probe genommen habe, aus Polyethylen (PE) besteht.
Abends kochten wir acht Praktikanten alle zusammen und ließen den Abend mit Kartenspielen ausklingen.
Experimente mit Austern
Der nächste Tag wurde mit einem gemeinsamen Frühstück begonnen, nachdem wir dann zum Institut liefen. Dort machten wir zwei Experimente mit Austern (siehe Bild). Im ersten Experiment (linke Seite des Bildes) fütterten wir die Austern, bzw. führten ein Filterexperiment mit ihnen durch. Kurz erklärt: Es gab zwei Becken; eins mit vier Austern und eins ohne. In beide Becken tropften wir je 40 Tropfen einer Algenlösung (Nahrung der Austern) und konnten beobachten, dass sich beide Becken trübten. Das Resultat des Versuches war, dass das Wasser mit den Austern sehr viel klarer und sauberer war, als das Wasser ohne Austern. Im zweiten Experiment (rechte Seite des Bildes) legten wir jeweils eine Auster in ein Becherglas, gefüllt mit einem Liter Wasser und etwas verdünnter Algenlösung. Wir warteten bis die Austern anfingen die Nahrung aufzunehmen und sich einen kleinen Spalt zu öffnen. Dann tropften wir eine knallgelbe Flüssigkeit auf die Öffnung der Austern (natürlich unschädlich für diese). So konnten wir beobachten, dass die Austern das Wasser, was sie bei der Nahrungsaufnahme filtern, direkt wieder auf gegenüberliegenden Seite der Öffnung ausstoßen.
Daraus mitzunehmen ist, dass Austern sehr gut für das Ökosystem sind, da sie Lebensraum für winzige Organismen bieten und das Wasser filtern. eine Auster filtert etwa 200 Liter Wasser am Tag. Somit sind sie ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems, weshalb es am AWI auch ein Projekt gibt, indem Austern gezüchtet und in der Nordsee ausgesetzt werden um die niedrigen Austernbestände wieder zu erhöhen.
Freizeit auf Helgoland
Am Nachmittag hatten wir heute kein Programm, weshalb Robin und ich dann einen zweistündigen Spaziergang an Strand und Klippe machten und gewaltige Eindrücke gewinnen konnten. Ausklingen ließen wir acht Praktikanten den Tag heute zusammen passend zum Valentinstag mit einem Liebesfilm auf der Couch.
Ich freue mich auf dem morgigen Einblick in die Arbeit im Tauchzentrum.