Heute erfüllten wir typische Praktikantenklischees. Wir halfen nämlich einer Doktorandin bei ihrer Doktorarbeit. Sie schreibt über die Gruppenprozesse beim mathematischen Modellieren, also wie sich eine Gruppe verhält, wenn sie ein mathematisches Problem gestellt bekommen, dass aus dem Alltag kommt.

Als Erstes stellte sie uns ihr Projekt vor und dann sollten wir schon einen Fragebogen ausfüllen, indem ging es um die Persönlichkeit des Einzelnen, um Allgemeines – wie beispielsweise die Schulnote im Fach Mathematik. Aber es wurde auch mathematisches Wissen abgefragt, wie wir mit mathematischer Modellierung umgehen können. Dieses dient später dazu, um Gruppen zu erstellen und diese besser auswerten zu können. Wir halfen allerdings nur dabei kleine Probleme zu verbessern am Fragebogen, fanden aber keine richtigen, da der Fragebogen bereits sehr gut ausgearbeitet war.

Als Nächstes sollten wir uns an einen Tisch setzten und eine Matheaufgabe lösen mit der Frage: Ob es sich lohnt 20 km weit wegzufahren, um für 1,05€ zu tanken oder im Dorf für 1,30€. Ich war ganz verwirrt, wie die anderen an die Aufgabe dran gegangen sind. Sie konzentrierten sich im ersten Moment gar nicht, sondern redeten darüber, wie Umweltunfreundlich es wäre. Als ich sie darauf hingewiesen hab, dass wir die Aufgabe machen sollten, setzten sie sich aber auch fleißig an diese. Am Anfang hatten wir alle andere Ansätze, dass könnte davon kommen, dass wir alle aus anderen Teilen Deutschlands kommen. Ich fand es sehr erstaunlich, welche Rolle ich in der Gruppenarbeit übernommen habe, normalerweise spreche ich relativ viel und gehe auf Ansätze anderer ein und diese gehen auch auf meine Ansätze ein, aber so war es ganz und gar nicht! Ich habe am Ende alleine gearbeitet, da alle nicht auf meine Bemerkungen reagiert haben oder etwas zu meinem Ansatz gesagt haben. Ich hatte zum Schluss auch ein anderes Ergebnis heraus, da ich auf die Einheiten geachtet habe, da wir mit € und Litern rechnen mussten. Während die anderen meinten, dass müsse man nicht wir wären ja nicht im Physikunterricht. Am Abend war ich echt selbst von mir überrascht wie ich mich verhalten habe, da ich eigentlich gerne in Gruppen arbeite und auch immer offen für Neues bin.

Nach der Aufgabe sollten wir noch einen weiteren Fragebogen ausfüllen, indem wir uns Selbsteinschätzen sollten, ankreuzen wie motiviert wir waren und die Gruppendynamik darstellen sollten.

Insgesamt war es ein spannendes Erlebnis um auch zu sehen, was man für eine Doktorarbeit macht und was alles dahinter steckt auch an Vorbereitung.

Liebe Leserinnen und Leser, mein Name ist Jörg Osewold, ich bin 17 Jahre alt und ich bin Stipendiat des Wissenschaftsforum Westerstede im Modul Politische Institutionen. Ich bekam durch das Wissenschaftsforum die Möglichkeit, beim MdB Dennis Rohde ein Praktikum zu absolvieren. Nun sind die ersten drei Tage vorbei und es gibt eine Menge zu berichten. Mein […]

Ich hatte viele verschiedene Erwartungen an das Praktikum und habe diese teilweise immer noch, da ich heute erst meinen zweiten Tag hatte: Zum Beispiel viele neue nette Leute kennenzulernen, aber auch vieles Neues zu entdecken, welche sich bis jetzt auch bestätigt haben.

Mein erster Tag war echt spannend für mich. Als Erstes musste ich eine halbe Stunde mit dem Fahrrad zur Technischen Universität Kaiserslautern (abgekürzt TU Kaiserslautern) fahren, was für mich, als jemand aus dem Norden, wo es keine Berge gibt, echt anstrengend war. Danach suchte ich auf dem riesigen Campus nach dem Gebäude und dem Raum. Da ich vorher zum Glück schon einen Plan der Uni hatte, ging dieses sehr schnell. Um 9.00 Uhr wurden wir Praktikanten herzlich begrüßt und empfangen von Dr. Capraro und haben einen kleinen Einblick in die TU Kaiserslautern bekommen und das damit kooperierende Fraunhofer Institut. Um 10.00 Uhr haben wir uns eine Vorlesung angehört über die Grundlagen der Mathematik. Am Anfang hatte ich relativ viele Probleme diese zu verfolgen, da sie das Thema in der letzten Stunde aufgegriffen hat und dieses weiter geführt hat. Trotzdem konnte ich diese nach einiger Zeit gut verstehen. An sich ist es in der Uni genauso wie in der Schule, nur dass der Lehrer durchgängig redet und die Schüler oftmals zu spät kamen, am Essen waren oder das Handy gebrauchten, um den Unterricht besser verfolgen zu können. Trotzdessen war der Hörsaal leiser als unsere Unterrichtsräume in der Schule.

Danach ging es zum Essen. Es gab viel zu viel Auswahl für mich. Ich konnte mich zuerst gar nicht entscheiden. Es gab mindestens 6 verschiedene Gerichte plus verschiedene Nachspeisen, Vorspeisen und Snacks, wie Brötchen. Somit war meine größte Angst zu verhungern nicht bestätigt worden, denn das Essen war dazu auch noch super lecker.

Mein Nachmittag bestand aus einem Crash Kurs im Programmieren mit Python. Was sich als viel komplizierter erwies als das Programmieren in der Schule, da wir dort ein anderes Programm nutzen.

Um 15.00 hatten wir dann frei, nach einer Stunde Fußmarsch war ich auch in meiner Wohnung und war total kaputt. Ich konnte nur noch duschen und bin danach sofort eingeschlafen.

Am nächsten Tag arbeiteten wir wieder mit Python. Ebenso wie Aaron Dulle, der ein Jahr vor mir auch ein Praktikum an einem Fraunhofer Institut in St. Augustin (Bonn) machte, mussten wir das Spiel Tic-Tac-Toe programmieren, was wir am Vormittag auch schnell hinbekommen haben. Nachmittags allerdings sollten wir das Spiel erweitern, sodass wir gegen einen Computer spielen und uns dazu ein Prinzip aussuchen durften, nachdem wir den Computer programmieren sollten. Wir haben uns das Mini-Max-Prinzip ausgesucht, in dem der Computer alle Möglichkeiten durchgeht und die, in dem er am wahrscheinlichsten gewinnt, sein X oder O setzt. Wir wollten, wenn wir es schaffen, auch noch ein anderes Prinzip danach programmieren, nämlich dem Computer eine künstliche Intelligenz verschaffen. Zum Schluss wollen wir dann beide Computer gegeneinander antreten lassen und schauen, wer gewinnt. Unsere Prognose ist es, dass die künstliche Intelligenz am Anfang verliert, da diese noch keine Erfahrungen gesammelt hat, aber umso öfter diese spielt, umso wahrscheinlicher wird ein Unentschieden und vielleicht gewinnt die künstliche Intelligenz irgendwann auch mal, aber das werden wir erst in den nächsten Tagen erfahren, wenn wir diese überhaupt programmieren können.

Liebe Grüße aus Kaiserslautern!

Bevor so ein Praktikum startet, macht sich jeder Mensch individuelle Vorstellungen vom Praktikum und setzt sich bestimmte Erwartungen, von denen man hofft, dass das Praktikum diese dann auch erfüllen wird. In meinem Fall hat das Praktikum meine Vorstellungen und Erwartungen sogar übertroffen, was ich anfangs nicht wirklich dachte.

Anfangs dachte ich, dass das Praktikum wie jedes andere ist, nur mit der Besonderheit, dass das Ganze in Florenz stattfindet. Aber meine Befürchtungen wurden schnell widerlegt. Allein der erste Eindruck hat mir die Sprache verschlagen. Die Stadt hatte direkt eine besondere Wirkung auf mich.

Als wir dann am ersten Tag eine Führung durch das Kunsthistorische Institut in Florenz von Frau Musotter erhielten, merkte ich direkt, dass das kein Praktikum wie jedes andere ist, sondern ein sehr besonderes. Dabei wurde mir dann auch nochmal verstärkt bewusst, wie viel Glück ich hatte, dass ich diese Möglichkeit erhalten habe, an so einem besonderen Ort mein Schulpraktikum auszuüben.

Dann begannen auch schon die Arbeitstage, wo wir direkt eine Einführung in die verschiedenen Bereiche der Abteilung erhielten. Das zeigte uns direkt, wie flexibel die Arbeit und vor allem die Arbeitsweise ist, da die Mitarbeiter dort meist an vielen verschiedenen Projekten zeitgleich arbeiten. Trotz dieser vielen Arbeit hatten sie dann trotzdem noch Zeit uns Aufgaben zu geben, uns zu helfen, wenn wir Hilfe benötigten oder allgemein unsere Fragen zu beantworten.

Unsere Hauptbetreuer waren Michaela und Davide, welche auch sehr nett, höflich und vor allem sehr hilfsbereit waren. Die meiste Zeit haben wir von ihnen unsere Aufgaben erhalten. Zudem halfen sie uns auch für Tätigkeiten außerhalb der Arbeit im Institut, wie zum Beispiel, welche Sehenswürdigkeiten, besondere Orte und vor allem welche Restaurants wir unbedingt besuchen mussten.

Natürlich haben wir während der Zeit im Institut noch mehr Menschen kennengelernt, wie zum Beispiel Gaida, Irene und Jessica, die ebenfalls sehr nett und höflich waren. Zudem halfen sie uns auch, falls wir in irgendeiner Art Hilfe benötigten.

Nach knapp drei wundervollen Wochen war es dann auch wieder an der Zeit zurück nach Deutschland zu fliegen,

Alles in allem war das Praktikum eine sehr schöne Erfahrung, für die ich auch sehr dankbar bin. Es war eine unbeschreibliche schöne und aufregende Erfahrung, die ich erleben durfte. Die Menschen waren sehr freundlich und vor allem ziemlich sympathisch. Zu Florenz kann man nur sagen, dass die Stadt unglaublich schön ist und einem direkt die Sprache verschlägt.

Jeder der jemals so eine Chance bekommt, ein Praktikum in Florenz oder generell im Ausland zu machen, der sollte diese Möglichkeit direkt ohne zu Zucken annehmen, denn es ist eine unfassbar schöne Erfahrung und so eine Chance bekommt man auch meist nur einmal im Leben.

Heute ist der 11.7.2019  und somit auch der letzte Tag unseres drei wöchigem Schulpraktikum am Kunsthistorischen Institut in Florenz.

Heute wurden wir gebeten etwas später zu kommen, da um 17 Uhr eine kleine Verabschiedung für uns vorbereitet wurde. Vorher mussten wir aber wie gewohnt arbeiten, also Bücher suchen und den Hilfswissenschaftlern überall helfen, wo sie Hilfe brauchen.

Nachdem wir uns von allen verabschiedet haben, gingen wir auch schon zurück zum Kloster, wo ich meine Tasche packe und mein Zimmer aufräume. Obwohl ich nur drei Wochen in diesem Zimmer verbracht habe und es definitiv anders als mein eigentliches Zimmer zuhause ist, werde ich es dennoch vermissen. Generell werde ich auch den Charme der Stadt und ihrer Menschen vermissen, den in jeder Ecke findet man ein Stück Geschichte, sei es durch ein Museum, alte Gebäude oder verborgende Schätze. Sobald wir wieder im Kloster sind und uns ausgeruht haben, planen Mirko und ich diese Stadt auch nochmal ein bisschen auszukosten und ein letztes mal durch ihre engen Straßen zu gehen. Danach werden wir den Tag in unseren Zimmern ausklingen lassen, nach dem wir uns nochmal bei den Nonnen verabschiedet und bedankt haben. Dadurch, dass unser Flug um 6 Uhr fliegt, werden wir nicht mehr schlafen, sondern dann direkt mit einem Taxi um 4 zum Flughafen fahren.

Insgesamt war das gesamte Praktikum eine hervorragende Erfahrung, welche ich nicht so schnell vergessen werde. Alle meine Erwartungen die ich an das Praktikum hatte wurden erfühlt, wie zum Beispiel, dass ich den Arbeitstag eines Kunsthistorikers kennenlerne, das ich den Studiengang kennenlerne und die Kultur Italiens näher entdecken kann. Ebenfalls ist mir deutlich geworden, dass Kunstgeschichte kein eintöniger Bereich ist, wie manche sich das vielleicht dachten. Dieser Bereich vergrößert und entwickelt sich immer mehr. Als Beispiel kann man sich die einzelnen Bucher ansehen, die das Institut bereits rausgebracht hat. Eines davon, nämlich Images take flight,  handelt über die Federkunst in Lateinamerika. Ein weiteres an das sie gerade arbeiten, und an dem Mirko und ich teilweise mithelfen konnten, handelt über Marmor und wie man Kunstwerke daraus erstellt und/oder aufbaut. Demnach ist Kunstgeschichte nicht nur über einzelne Gemälde von bekannten Künstlern, sondern auch über die Kultur, Umwelt und Traditionen diverser Länder. Nach unserer Abreise findet auch eine Präsentation statt, die sich mit dem Thema Erdbeben befasst und wie die betroffenen Städte ihre Kunst retten und ihren Lebensraum wieder aufbauen. All diese Themen von denen ich nichts wusste, stärken mein Interesse an diesen Studienbereich.  Als Fazit kann ich also sagen, dass ich mir schon vorstellen kann später diesen Bereich ( wahrscheinlich inklusive Archäologie) zu studieren.

Zu guter Letzt möchte ich mich auch noch offiziell bei allen bedanken die dieses Praktikum überhaupt ermöglicht haben und die diese entzückenden Artikel geprüft haben.

Arrivederci Amici miei !

 

Nach einer atemberaubender Zeit in Florenz, die wie im Fluge vergangen ist, endet unser Abenteuer leider auch schon wieder.

Auf der einen Seite ist es schön, wieder nach Hause zu fahren und seine Familie und Freunde wiederzusehen, aber auf der anderen Seite werde ich die Stadt, das Kunsthistorische Institut sowie die Menschen, die man während der Zeit und Arbeit hier kennengelernt hat, sehr vermissen.

Die letzten Tage des Praktikums verliefen nicht mehr so abwechslungsreich, da die meisten Mitarbeiter aus unserer Abteilung an einem kunsthistorischen Seminar in Berlin teilnahmen, welches zugleich der erste Teil einer Exkursion darstellt, die im September in Palermo auf Sizilien stattfinden wird.

Somit hatten wir die Tage wenig Neues zu tun, wodurch wir gewohnte Aufgaben zugeteilt bekamen, welche wir mittlerweile ziemlich schnell ausüben konnten. Nach dem Beenden der heutigen Arbeit im Institut gingen wir in die Stadt, um noch einmal die faszinierende Stadt zu bewundern und noch ein paar letzte Besorgungen zu tätigen.

Daraufhin kauften wir uns wie jeden Tag ein schönes italienisches Eis, um den Tag dann ausklingen zu lassen.

Der letzte Tag begann damit, dass wir anders als üblich, erst um 13 Uhr mit unserer Arbeit im Institut beginnen mussten.  Davor waren wir in der Stadt um noch Gebäck zu kaufen, welches als kleines Dankeschön gegenüber unseren Betreuern dienen sollte.

Nach unserer Arbeit im Institut wurden wir noch mit einer Abschiedsfeier überrascht, welche unsere Kolleginnen und Kollegen beziehungsweise Praktikumsbetreuer für uns verblüffenderweise organisiert haben. Wir waren mehr als angetan davon … und der Abschied fiel uns dadurch noch schwerer als er sich bisher schon abzeichnete. Nach dieser schönen Überraschung gingen wir dann auch wieder zurück ins Kloster, um dann unsere Koffer endgültig fertig zu packen.

Die Nacht verbrachte ich dann damit, einfach wach zu bleiben, da uns das Taxi um vier Uhr morgens abholte, um uns dann zum Flughafen zu bringen. Am Flughafen angekommen, gingen wir direkt zur Gepäckabgabe. Daraufhin checkten wir dann auch schon ein und warteten dann am Terminal, bis wir dann ins Flugzeug einsteigen konnten.

Somit begann der erste Flug von Florenz nach München, welcher auch problemlos verlief.  Daraufhin hatten Amanda und ich in München circa 40 Minuten Aufenthalt. Um acht Uhr morgens startete dann der zweite Flug von München nach Bremen.

In Bremen angekommen, wartete ich nur noch auf meinen Koffer, um dann nach drei wundervollen Wochen meine Familie wiederzusehen.

 

Florenz. Eine Stadt, die bekannt für ihr warmes Wetter ist. Dennoch, Mirko und ich schaffen es, den einzigen Tag zu verplanen, an dem es regnet. Der Tag fing gestern um 10 Uhr für uns an, wo wir uns nach dem Frühstück für den Besuch der Uffizien fertig machten.

 

Die Uffizien gelten als eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt und sie wurden von ca. 1559 bis etwa 1581, von den Architekten Giorgio Vasari, Bernardo Buontalenti und Alfonso Parigi der Jüngere im Auftrag von Cosimo I. de Medici, dem ersten Großherzog der Toskana, erbaut. Ursprünglich dienten die Uffizien zur Unterbringung verschiedener Ministerien und Ämter, jedoch war die Galerie schon von Anfang an für alle zugänglich.

Die Sekretärin von Prof. Wolf, Ester Fasino, hat uns netterweise im Voraus zwei Karten bestellt. Mirko hat eine sogenannte Icom-Karte gekriegt, womit er gratis reinkam, ich konnte  allerdings einen der wenigen Vorteile ausnutzen, die man hat, wenn man erst 15 ist. Ich konnte gratis ins Museum, da ich noch nicht volljährig bin.  Jedoch mussten wir für die Reservierung jeweils 4 Euro bezahlen.

Nachdem wir dann 20 Minuten durch den strömenden Regen liefen, sind wir endlich am Gate Nr.3 angekommen, wo wir unsere Eintrittskarten bekommen haben. Im Gate Nr.1 konnten wir das Gebäude danach betreten. Die Größe und die Geschichte innerhalb des Museums war unglaublich. Während der insgesamt  zwei Stunden, die Mirko und ich in den Uffizien verbrachten, haben wir hunderte Statuen gesehen, die meistens griechische Kreaturen sowie Zentauren oder griechische Götter wie Amor, Venus oder Apollo demonstrieren. Außerdem konnten wir  bekannte Gemälde von berühmten Malern wie z.B. Michelangelo, Raffael, Botticelli und Picasso  betrachten. Das Ausstellungsstück, welches mir jedoch am meisten gefallen hat, waren The Fortitude von Botticelli , welche er 1470 gemalt hat. Die insgesamt sieben Gemälde, stellen jeweils eine der sieben Tugenden ( also Demut, Mildtätigkeit, Keuschheit, Geduld, Mäßigung, Wohlwollen oder Fleiß ) dar. Die Malweise und die schon vorhandenen naturalistischen Aspekte der Gemälde waren nicht nur für seine Zeit, sondern sind auch noch heute bemerkenswert. Mirkos Interesse wurde allerdings von der Heiligen Familie von Michelangelo geweckt. Seiner Meinung nach waren die strahlenden Farben und der edle, goldene Rahmen unschlagbar.

Des Weiteren war es erstaunlich zu sehen, wie detailliert und nahezu ,,weich“ eine Marmor Statue aussehen kann. Unglaublich die Vorstellung,   wie zeitaufwändig so ein riesiges Gemälde hätte sein müssen.

Letztendlich können wir schon behaupten, dass es sich gelohnt hat durch den Regen zu laufen, denn so ein Museum, welches voller künstlerischer Klassiker ist, muss man mindestens einmal im Leben gesehen haben.

Wie ich schon im erste  Artikel erwähnt habe, schlafen Mirko und ich im Kloster ,, Casa per Ferie Regina Santo Rosario“ . An den vielen positiven Kommentare derjenigen, die hier schon mal geschlafen haben, kann man gut erkennen, dass das Kloster durchaus eine zufriedenstellende Unterkunft ist. Unsere eigenen Erfahrungen können das nur bestätigen. Wir schlafen jeweils in einem 8 qm Raum, welcher alles hat, was man brauchen könnte, wie zum Beispiel ein Schliessfach oder einen Schreibtisch. Morgens können wir auch von 7.30 Uhr bis 9.30 Uhr frühstücken, wenn man das jedoch verpasst, kann man in der Küche auch selber kochen. Dieses Kloster, welches insgesamt 20 Räume hat, wurde in der Renaissance, also um 1700, erbaut. Trotz der umfangreichen Renovierungen, die das Kloster schon miterlebt hat, erinnert die Bauweise der Fassade noch immer an die Renaissance. Innerhalb des Klosters kann man auch Artifakte sehen, die aus dieser Zeit stammen. Außerdem wohnte der Architekt Federico Zuccari mit den Nonnen in diesem Gebäude. Die Nonnen wohnen immer noch hier, in einem abgelegenen Teilbereich des Klosters, und man läuft regelmäßig an ihnen vorbei. Alle sind sehr hilfsbereit und freundlich, jedoch beherrscht  nur eine Frau die englische Sprache, weshalb unsere Gespräche nur aus Hallo und guten Tag/Nacht bestehen. Des Weiteren soll es hier auch zwei Kapellen geben, in denen von Montag bis Freitag um 7 Uhr eine Messe gehalten wird, jedoch haben wir diese noch nicht gefunden. Heutzutage wird das Institut vom Suore Di San Filippo Neri geleitet.

So gut uns das Kloster auch gefällt, wir verbringen unsere Zeit am liebsten in der Innenstadt, die nur fünf Minuten von unserer Unterkunft entfernt ist. Meistens sind unsere Ziele der Supermarkt Conad oder die Eisdiele, die sich fast direkt daneben befindet. Wenn man dieser Straße folgt, steht man auch schon vor dem Dom. Fast jeden Tag sehen wir eine meterlange Schlange von Touristen, die alle in oder auf den Dom wollen, womöglich befinden Mirko und ich uns nächste Woche auch unter ihnen. Generell wird es sehr deutlich, dass Florenz eine beliebte Stadt für Touristen ist. Jedes andere Geschäft richtet sich an Touristen und in jeder Ecke möchte dir jemand Schmuck verkaufen, allerdings kann es durchaus schön sein, all diese Personen zu sehen, die aus anderen Länder und Kulturen kommen. Bei uns in Westerstede ist das ja nicht gerade die Norm. Momentan ist unserer Lieblingsort jedoch ein kleiner Park, welcher  ca. 5-10 Minuten von der Innenstadt entfernt ist. Dort verbringen wir die meisten Abende, in denen wir die Familien beobachten und reden.

 

Es ist unfassbar, wie schnell unsere zweite Woche vergangen ist. Gerade eben waren wir noch im Flugzeug, und schon haben wir nur noch 5 Tage Zeit, um diese Stadt weiter zu entdecken und auszukosten. Die letzte Woche war eher anstrengend, weil wir den Hilfswissenschaftler dabei helfen mussten, ein zukünftiges Seminar in Berlin vorzubereiten. Die generelle  Arbeit im Kunsthistorischen Institut hat sich jedoch  nicht viel verändert, wir verbringen unsere fünf Stunden Arbeitszeit damit, Dokumente oder Bilder einzuscannen, um sie anschliessend zu bearbeiten. Die HiWis, die bis abends bleiben, können danach diese Dokumente verwenden. Die Computerarbeit ist Mirkos Lieblingsbeschäftigung. Ich persönlich jedoch finde es spannend, in der Bibliothek Bücher zu suchen und zu finden, die teilweise schon Hunderte von Jahren miterlebt haben. Dies ist etwas, was man nicht jeden Tag miterleben kann. Dennoch, manchmal dauert es schon 20 Minuten einen Raum oder gar ein Buch zu finden.

Allgemein ist es relativ einfach zu erkennen, dass Mirko und ich zwei eher verschiedene Persönlichkeiten sind, allerdings ergänzen wir uns damit auch ganz gut. Außerdem wird für mich auch deutlich, dass dieses Praktikum für unterschiedlichste Personen geeignet ist, die jeweils ein Interesse an Geisteswissenschaften mitbringen. Dieser Fakt wurde auch deutlicher, als wir am Donnerstag, den 4.7. , bei einem Praktikantenaustausch mitmachen konnten. Dort konnten wir die beiden Praktikanten Julia und Lin kennenlernen, die jedoch schon studieren.  Sie verbringen noch acht Wochen  in Florenz, wo sie während der Woche in der Phototek arbeiten und am Wochenende ihre Bachelorarbeiten schreiben. Nicht nur konnten wir etwas über die 600.000 Bilder und ihre Aufbereitung herrausfinden, sondern auch, wie es ist, Archäologie und Kunstgeschichte zu studieren. Bei einem Cappuccino berichteten Lin und Julia, dass man viel auswendig lernen muss, um ein Grundwissen in diesen Bereichen zu erlangen. Außerdem haben wir erfahren, dass man in späteren Semestern das Kleine Latinum oder Griechisch anwählen muss. Da wir alle noch Aufgaben erledigen  mussten, haben wir beschlossen, nächste Woche weiter zu reden, wo wir  mit weiteren Praktikanten essen  gehen.

Mittlerweile sind zwei unserer Betreuer zusammen mit Herrn Prof. Wolf nach Berlin gereist, wo sie bis Donnerstag, den 11.7, verschiedene Seminare über die Stadt Palermo halten. Somit sind Mirko und ich nur noch mit zwei Hilfswissenschaftlern im Institut. Eine davon, Irene, hat uns freundlicherweise am Freitag in ein Cafe eingeladen, wo wir zusammen Eiskaffee getrunken haben und ein nettes Gespräch hielten. Irene erzählte uns ein bisschen über ihren beruflichen Werdegang und wie sie insegesamt sechs Semster Kunstgeschichte studierte, um am Ende im Kunsthistorischem Institut ihre Doktorarbeit zu schreiben. Allerdings läuft ihr Vertrag am Ende des Jahres ab, weshalb sie sich einen neuen Beruf suchen muss. Des Weiteren hat sie uns erzählt,  dass Kunstgeschichte nicht ihre erste Wahl wahr, genau wie viele andere Mitarbeiter, war sie sich zuerst unsicher, welchen Bereich sie letztendlich studieren sollte. Nachdem sie allerdings, durch Erasmus, eine Reise nach Italien machte,  war sie sich sicher, dass sie Kunstgeschichte studieren wollte.

Egal, ob es sich um Hilfswissenschaftler handelt, die ihre Doktorarbeit schreiben oder um Praktikanten, die ihre Bachelorarbeit schreiben, keiner ist sich so wirklich sicher, was genau sie in der Zukunft machen wollen und wo sie später arbeiten werden. Mirko und ich können diese Unsicherheit verstehen, da uns das Praktikum zwar einen Studienbereich präsentiert,  den wir so niemals hätten kennenlernen können, jedoch wissen wir noch nicht, was genau wir später machen wollen. Zumindest nicht, was in fünf Jahren passiert. Morgen allerdings werden wir die Uffizien besuchen  und andere Museen  besuchen.

In der Altstadt einer Renaissancestadt wie Florenz sind bemerkenswerte Bauweisen vieler Gebäude nicht gerade unüblich, jedoch hat man manchmal das Privileg, Gebäude zu betreten, die von außen zwar wie gewöhnliche Häuser aussehen, von innen allerdings private Museen sind. Mirko und ich hatten das Glück, gestern so einen verborgenen Schatz zu entdecken, und zwar zu dem Zeitpunkt, als wir von 11.00 – 12.30 Uhr an einem Seminar der Kunsthistorikerin Tiziana Serena teilnehmen, die über das Thema Il documento fotografico come spazio di negoziazione referierte, sich also mit Fragen beschäftigte, wie die Fotographie die Geschichte verändert hat.

Nicht nur half das Seminar mein Allgemeinwissen zu vergrößern, sondern auch mein Wissen über die italienische Sprache auf die Probe zu stellen, indem die Professorin ihren Vortrag auf italienisch hielt und ich dementsprechend viel verstanden habe. Nachdem wir nach einer kurzen Weile wieder bei dem Kunsthistorischen Institut angekommen waren, wurden wir auch schon eingewiesen. Zuerst sollten wir  jeweils Accounts erstellen, mit denen wir für die drei Wochen unseres Praktikums verschiedene Dateien  und Programme erstellen bzw.  benutzen können. Eine Sache, die ich durch dieses Praktikum schon gelernt habe, ist, dass Kunsthistoriker sehr viel Geduld haben müssen. Dies wurde mir klar, nachdem ich 414 Seiten eines Buches einzeln einscannen musste, damit Mirko sie danach digital bearbeiten und hochladen konnte. Unsere erste Aufgabe beendete somit auch schon unseren ersten Arbeitstag. Des Weiteren sind wir in unserer Freizeit noch acht Kilometer gelaufen, um uns nochmal in der Innenstadt von  Florenz umzusehen. Anschliessend sind wir dann mit Blasen an unseren Füßen zurück ins Kloster gegangen.

Heute, also am 26.06.2019, war erst unser zweiter Arbeitstag, jedoch schaffen wir es schon, uns besser im Institut zurechtzufinden, weshalb wir uns auch nicht sofort am Eingang verlaufen haben, sondern erst im ersten Stock. Allerdings konnten wir so nochmal die eigentliche Größe des Institutes bewundern. Des Weiteren wissen wir jetzt auch, wie genau man verschiedene Bücher unter den insgesamt 500.000 Büchern in der Bibliothek findet und einsortiert. Diese unerwartet schwierige Aufgabe wurde uns von der Wissenschaftlichen Hilfskraft, Michaela ( ich haben die Erlaubnis gekriegt, sie in diesem Artikel namentlich zu erwähnen (Herr Timpe!) gezeigt. Sie war gestern und heute unsere Betreuungs- und Aufsichtsperson, jedoch bekommen Mirko und ich von verschiedenen wissenschaftlichen Hilfskräften (= HiWis) Aufgaben zugeteilt. Genau wie die Nonnen im Kloster sind die Mitarbeiter im Institut alle sehr sympatisch und beantworten unsere Fragen oder helfen uns, wenn wir Probleme haben. weitere Sache, die mir aufgefallen ist, ist, dass das Kunsthistorische Institut wahrlich ein Ort zum Lernen ist. An den unzähligen Schreibtischen, die im gesamten Gebäude verteilt sind, sitzen immer die verschiedensten Menschen, seien es Doktoranden, die Informationen über ihr Fachgebiet suchen, Professoren, die ihre Seminare vorbereiten, oder sogar Mönche. Allerdings bin ich mir bei den Letzteren unsicher, was sie recherchieren wollen, vielleicht  verschiedene Informationen über religiöse Phänomene, denn über diese gibt es hier unzählige Bücher.

Nach fünf Stunden der Bearbeitung von Scans konnten wir dann auch unseren Arbeitstag beenden, sodass wir nach Hause in unser Kloster gingen, wo wir in der uns zu Verfügung gestellten Küche gekocht haben und den warmen Tag etwas erschöpft ausklingen ließen.