Beiträge

Nachdem ich am Sonntag nach typischen Problemen der DB in Frankfurt am Main angekommen war, begab ich mich gestern gegen zehn Uhr in das Redaktionsgebäude der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.), bei dem es sich um ein großes, jedoch recht unscheinbares Backsteingebäude handelt. Ich meldete mich bei der netten Empfangsdame an, woraufhin mir meine Zugangskarte ausgehändigt wurde und fuhr in den vierten Stock, wo mich Frau Frenzel – Herrn Kaubes Assistentin- bereits erwartete. Sie führte mich in der Redaktion des Feuilleton herum, zeigte mir etliche Räume, stellte mich einigen Personen vor und führte mich zu einem Büro, das sich am Ende des Ganges befand und welches ich für die nächsten zwei Wochen mein eigen nennen darf. Für mein erstes Büro, wage ich zu behaupten, habe ich hier einen ganz guten Fang gemacht, da es mit seinen schätzungsweise zehn bis zwölf Quadratmetern, den zur Sonnenseite ausgerichteten Fenstern mit Blick auf einige der typischen Banktürme Frankfurts, dem großen Schreibtisch inklusive Computer und Telefon und den großen Bücherregalen recht großzügig ausgefallen ist.

Gegen halb elf läutete die im Flur hängende Glocke, die den Beginn der allmorgendlichen Redaktionskonferenz signalisierte. Also begab ich mich mit schätzungsweise 15 bis 20 Redakteuren in den vorne liegenden Konferenzraum, in dem alle an einem großen dreieckigen Tisch Platz nahmen und stellte mich erst einmal vor. Danach wurde von einem Konferenzmitglied vorgelesen, was andere Zeitungen für Themen veröffentlicht hatten und es wurde teilweise darüber geredet. Nach Beendigung dieses Vorganges ging es über zum sogenannten „Tagesspiegel“, in dem alles steht, was am nächsten Tag veröffentlicht werden sollte bzw. könnte. Hier wird besprochen, wer was schreibt, es werden auch neue Themenvorschläge gemacht und es wird festgelegt, was wo auf welche Seite kommt, wie lang ein Artikel sein soll, teilweise werden auch schon Überschriften und Bilder vorgeschlagen.

 

Nach der Redaktionskonferenz ging ich zurück in mein Büro, wo ich in das Intranet und die allgemeine Benutzung des Systems eingeführt wurde und mich die nächste Zeit damit vertraut machte.Gegen halb eins begleitete ich einen Mitarbeiter in die Layout-Abteilung im ersten Stock, die sich damit auseinandersetzt, wie jede Seite der Zeitung später aufgebaut sein wird. Dies beinhaltet die Positionierung von Bildern und Texten, welche dann gegebenenfalls noch gekürzt werden müssen. Hier war auch interessant zu sehen, dass die Bilder nicht willkürlich ausgesucht werden, sondern eine gewisse Größe haben sollten und auch vom Inhalt her ansprechend sein sollen, dabei jedoch nicht zu kontrastreich oder zu ähnlich zu anderen Bildern auf der Seite sein dürfen. Um die Suche nach passenden Bildern zu erleichtern, wird hier ein internes System zu Hilfe genommen, in dem alle Bilder mit einer Kennnummer versehen sind und auch mittels Schlagwörtern gesucht werden können. So kann man den Mitarbeitern in der Layout-Abteilung einfach die Kennnummer zukommen lassen und diese brauchen das Bild nur noch einzufügen (oder teilweise vorher noch etwas zuschneiden). So war es auch hier sehr interessant zu sehen, wie viel Arbeit eigentlich hinter so einem Zeitungsartikel steckt, da man selbst ja immer nur das fertige Produkt in den Händen hält und sich keine Gedanken über dessen Entstehung macht.Den restlichen Tag verbrachte ich hauptsächlich damit, Zeitungsartikel (u.a. zur Geschichte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) zu lesen und zwischendurch auch mal die Aussicht auf Frankfurts Bankentürme zu genießen und sich vorzustellen, welche Unsummen an Geld dort gehandhabt werden. Gegen 18.00 Uhr war mein erster Praktikumstag beendet und ich ging zurück ins Hotel, gespannt darauf, was die nächsten Tage bringen werden. Interessant dürfte es auch sein, welche Ausbildungsmöglichkeiten es bei der FAZ gibt …