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Mein heutiger Tag im Europäischen Parlament gestaltete sich sehr vielfältig.

Der Tag startete mit einer Sitzung der Intergroup Searica (seas, rivers, islands and coastal areas), welche sich mit dem Herstellen einer Balance zwischen dem maximalen Ausnutzen ökonomischen Potentials und dem ökologischen Schutz des Raums beschäftigt.

Die Intergroup Searica beschäftigt sich bezogen auf die europäischen Meeres- und Küstengebiete daher vorrangig mit der Klärung der Chancen und Risiken für die Meeresumwelt, die maritime Industrie, die Forschung, den Seeverkehr, die Nutzung lebender Meeresressourcen.

Zur Erläuterung, was unter einer „Intergroup“ zu verstehen ist, hier der nachfolgende Textauszug:

„The Seas, Rivers, Islands and Coastal Areas Intergroup is one of the 28 Intergroups that were approved on 11 December 2014 by the Conference of Presidents. Intergroups can be formed by MEPs from any political group and any parliamentary committee with a view to holding informal exchanges of views on particular issues and to promoting contact between MEPs and civil society.

The Seas, Rivers, Islands and Coastal Areas Intergroup brings together more than 80 MEPs from six different political groups and from 19 Member States.

Intergroups are not Parliament bodies and therefore may not express Parliament’s opinion.

Intergroups are subject to internal rules adopted by the Conference of Presidents on 16 December 1999 (last updated on 11 September 2014), which set out the conditions under which intergroups may be established at the beginning of each parliamentary term and their operating rules.“ (Entnommen aus: http://www.searica.eu/)

Diese Sitzung der Intergroup Searica wurde von Tiemo moderiert, was von mir durch Fotos für ihn dokumentiert wurde. Im Anschluss besuchte Tiemo ein Medientraining, bei dem ich ihn ebenfalls begleitet habe. Hier wurde er durch den Trainer auf ein anstehendes, kontroverses Interview vorbereitet, um möglichst gut vorbereitet mit schwierigen Fragen umgehen, und gezielte Antworten geben zu können.

Gestern hatte ich meinen ersten Tag meines Praktikums bei dem EU-Abgeordneten Tiemo Wölken im Europäischen Parlament. Trotz Flugverspätung und nächtlicher Ankunft in Brüssel am Sonntag  konnte ich heute morgen motiviert mein Praktikum antreten. Direkt gegenüber meiner Wohnung fährt ein Bus zum Place de Luxembourg, einem der Eingänge des Parlaments, was mir die Anfahrt auch am ersten Tag sehr leicht macht. Ich wurde um 10:00 Uhr von Tara, der Assistentin von Tiemo, abgeholt. Als nächstes haben wir mir ein Badge erstellen lassen, um die Sicherheitskontrolle und Eingänge überhaupt betreten zu können. Darauf folgte eine flugähnliche Kontrolle, welche man jeden Tag passieren muss. Jetzt war ich also im EU- Parlament und es hat sich herausgestellt, warum ich am Eingang abgeholt wurde und mir kein Treffpunkt innerhalb des Parlaments genannt wurde. Das Parlament besteht aus vielen verschiedenen Gebäuden, welche durch Gänge verbunden sind, die sich also von innen nicht als verschiedene erkennen lassen. Sich selbst zu orientieren, dies scheint also zunächst unmöglich. Der Weg zum Büro erfolgt durch verschiedene Hallen und Gänge, mehrere Fahrstühle müssen benutzt werden. Alles fühlt sich an, als sei man in einem Labyrinth. Tara, die mich abgeholt hat, berichtete ebenfalls, dass sie sich, trotz 6-jähriger Tätigkeit im Parlament, immer noch manchmal verlaufe. Angekommen im Büro im 12. Stock, bekam ich dann meinen eigenen Schreibtisch. Nun haben wir eine kleine Vorstellungsrunde mit einem anderen Praktikanten, mir und den beiden Assistenten von Tiemo gemacht und besprachen den Plan für die kommende Woche. Danach habe ich Emails und Materialien für anstehende Termine für Tiemo gelesen, da er erst heute aus Schottland wiedergekommen ist. Später haben wir noch zusammen eine Sitzung des Rechtsausschusses besucht, in der die Themen AI (artificial intelligence) und Kinderschutz behandelt wurden. Das war sehr beeindruckend, da die komplette Sitzung in die Muttersprache aller Anwesenden synchron übersetzt wurde. Dann hat sich mir die nächste Herausforderung gestellt, nämlich wieder aus dem Labyrinth aus Gängen und Fahrstühlen den Zugang zu finden, und dann auch noch den richtigen, der zu meiner Bushaltestelle führt. Dies hat eine Weile gedauert, doch im Endeffekt bin ich tatsächlich, trotz vieler Verwirrungen und langem Suchen, wieder an meiner Bushaltestelle angekommen, um nach Hause zu fahren. Alles in allem hatte ich also einen komplizierten, aber sehr interessanten ersten Praktikumstag und freue mich auf die folgenden Tage.